Monatszyklus

Monatszyklus der Frau – Grundlage für neues Leben

Entdecke Deinen Menstruationszyklus und bestimme Deine Fruchtbarkeit!

Der Monatszyklus der Frau, gesteuert durch ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Hormone, bildet die Grundlage für das Eintreten einer Schwangerschaft und die Entstehung neuen Lebens. Lerne Deinen persönlichen Menstruationszyklus jetzt besser kennen und berechne Deine fruchtbaren und unfruchtbaren Phasen!

Inhaltsübersicht zum Thema Monatszyklus

Grundlagen des Monatszyklus

Unter dem Monatszyklus der Frau versteht man die vielfältigen und komplexen Prozesse, die für die Entstehung eines neuen Lebens erforderlich sind. Hierzu gehören unter anderem die Reifung einer Eizelle in den Eierstöcken, der Eisprung (Ovulation) sowie die bestmögliche Vorbereitung der Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung.

Ein „normaler“ Menstruationszyklus ist 23 bis 35 Tage lang, etwa 5% der Zyklen dauern aber auch länger als 35 Tage. Ein besonders kurzer oder langer Menstruationszyklus kann ebenfalls völlig normal sein. Solange Du regelmäßig einen Eisprung hast und sich Deine Gebärmutterschleimhaut weit genug aufbauen kann, steht einer Schwangerschaft in der Regel  nichts entgegen. Andererseits bedeutet dies natürlich auch, dass Du auch bei sehr kurzen Zyklen theoretisch schwanger werden kannst und, falls Du dies nicht möchtest, entsprechende Vorkehrungen treffen musst.

Für Dich zeigt sich Dein Monatszyklus vor allem durch Deine Regelblutung (Menstruation). Doch die Menstruation ist quasi nur die Spitze des Eisbergs: In Deinem Köper laufen noch zahlreiche weitere Prozesse ab, von denen Du meist gar nichts mitbekommst. Gesteuert werden diese Vorgänge durch mehrere, sich gegenseitig beeinflussende Hormone.

Zyklustag 1: Alles beginnt mit der Regelblutung

Als Zyklustag eins wurde der erste Tag der Regelblutung festgelegt. Dies wurde vor allem deswegen so gemacht, weil die Menstruation das einzige, wirklich eindeutige und leicht zu erkennende Anzeichen ist. Jede Frau kann somit den Beginn eines neuen Zyklus selbst erkennen. Darüber hinaus gilt das Einsetzen der Regelblutung auch als sehr sicheres Zeichen dafür, dass keine Einnistung stattgefunden hat und daher auch keine Schwangerschaft besteht.

Die Monatsblutung dauert durchschnittlich drei bis fünf Tage und Du verlierst dabei ungefähr 30 bis 60 Milliliter Blut. Meist ist der zweite Tag der Regelblutung derjenige mit der stärksten Blutung. Allerdings sind dies alles nur Durchschnittswerte. Es gibt durchaus Frauen, bei denen  sich die Menstruation auf bis zu sieben Tage verteilt oder deutlich stärker ausfällt.

Viele Frauen leiden während der Menstruation unter Regelbeschwerden wie Bauchkrämpfen, Wassereinlagerungen oder Stimmungsschwankungen. Dies liegt an den beteiligten Hormonen sowie daran, dass sich die Muskeln der Gebärmutter krampfartig zusammenziehen, um die nicht mehr benötigte Schleimhaut abzustossen. Die Schmerzen können von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein. 

Es gibt viele Möglichkeiten die Regelschmerzen zu lindern, hier einige natürliche Tipps:

  • Wärme: Ein heisses Bad, eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen können gegen die Muskelkrämpfe helfen
  • Bauchmassage: Eine Mischung aus Jojoba- und Majoranöl hat sich dabei besonders bewährt
  • Magnesium: Reichlich enthalten in Nüssen und grünen Smoothes, unterstützt die Muskeln
  • Tee: Kamille, Schafgarbe und Gänsefingerkraut sollen ebenfalls zur Entspannung beitragen
  • Yoga: Das bewusste Atmen und spezielle Stellungen können die Schmerzen lindern

Phase 1: Follikelphase bzw. Eireifungsphase

Die Follikelphase, auch Eireifungsphase genannt, beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und dauert bis zum Eisprung. Diese Phase des Monatszyklus kann in ihrer Länge sowohl von Frau zu Frau als auch von Zyklus zu Zyklus sehr unterschiedlich sein. Auch Stress, falsche Ernährung und andere schädigende Einflüsse können die Länge dieser Phase stark beeinflussen. So kann die erste Zyklushälfte von einigen Tagen bis zu mehrere Wochen dauern.

Währen der Follikelphase reifen in den Eierstöcken mehrere Eizellen heran, jedoch nur eine davon so weit, dass sie später beim Eisprung in den Eilleiter übergeben wird. Von welchem Eierstock letztlich eine Eizelle in den Eileiter „springt“ ist zufällig und nicht vorhersehbar. Es ist durchaus möglich, dass bei zwei aufeinander folgenden Zyklen beide Male die Eizelle aus dem gleichen Eierstock stammt. Falls nur noch ein funktionierender Eierstock vorhanden ist, übernimmt dieser die Aufgabe komplett, es findet also in jedem Zyklus ein Eisprung in dem noch vorhandenen Eierstock statt. Damit sind die Chancen auf eine Schwangerschaft bei Frauen mit nur noch einem Eierstock prinzipiell genauso hoch, wie bei Frauen, die noch über beide Eierstöcke verfügen.

Neben der Eireifung wird in der Follikelphase auch der erneute Aufbau der Gebärmutterschleimhaut begonnen. Wann dieser Prozess einsetzt ist sehr unterschiedlich und wird wiederum von Hormonen gesteuert.

Höhepunkt des Monatszyklus: Der Eisprung

Der Eisprung (Ovulation) ist keine eigene Phase sondern beschreibt vielmehr den Zeitpunkt zwischen den beiden Zyklushälften. Am Tag des Eisprungs wird eine reife Eizelle, mit einem Durchmesser von etwa 0,1 mm, vom Eierstock in den Eilleiter übergeben. Einige Frauen erkennen den Eisprung an einem stechenden, manchmal über mehrere Stunden anhaltenden Schmerz, dem sogenannten Mittelschmerz.

Nur bei etwa 25% der Frauen findet der Eisprung am 14. oder 15. Zyklustag statt. Bei etwa 60% der Frauen findet er erst nach dem 14. Zyklustag statt und nur bei etwa 5% bereits am 11. Zyklustag oder noch früher. Hinzu kommt, dass sich der Zeitpunkt des Eisprungs auch bei einem sonst regelmässigen Monatszyklus jederzeit verschieben kann. Die Bestimmung des Eisprungs anhand eines Kalenders (Kalendermethode) ist daher ein reines Glücksspiel und keinesfalls dazu geeignet, eine Schwangerschaft zu vermeiden!

Auch der Eisprung wird durch das Zusammenspiel der Hormone eingeleitet. Kurz vor der Ovulation ist die Östrogenkonzentration im Blut am höchsten. Auch die Hormonwerte  des  lutenisierenden Hormons (LH) und des follikelstimulierenden Hormons (FSH) erreichen zum Zeitpunkt des Eisprungs ihren Höhepunkt.

Eine Befruchtung der gesprungenen Eizelle kann nur im äusseren Drittel des Eileiters und lediglich während der ersten 12-18 Stunden nach dem Eisprung stattfinden. Nach erfolgreicher Befruchtung muss die Eizelle noch in die Gebärmutter wandern, um dort zu versuchen, sich einzunisten. Diese Wanderung dauert ca. drei bis vier Tage.  In dieser Zeit wird die Gebärmutterschleimhaut, die bisher nur mässig dick ist, noch weiter aufgebaut.

Phase 2: Gelbkörper- oder Lutealphase 

Die zweite Zyklushälfte, die sogenannte Gelbkörper- oder Lutealphase, liegt zwischen Eisprung und Einsetzen der nächsten Monatsblutung. Sie dauert bei allen gesunden Frauen recht konstant zwischen 10 und 16 Tagen. Durch den Anstieg des Progesteron-Wertes wird die Schleimhaut weiter aufgebaut und für die Einnistung der befruchteten Eizelle optimal vorbereitet.

Findet keine Befruchtung statt, löst sich die Eizelle auf und wird absorbiert. Durch einen starken Hormonabfall am Ende des Monatszyklus gibt der Körper das Zeichen, die Gebärmutterschleimhaut abzustossen. Dies führt zur nächsten Regelblutung und der Menstruationszyklus beginnt von vorne.

Monatszyklus in Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn die Eizelle rechtzeitig und erfolgreich befruchtet wird, kann sie sich mit einer 25-30-prozentigen Wahrscheinlichkeit anschliessend in der Gebärmutterwand einnisten. Erst wenn diese Einnistung erfolgreich war, wird die Schwangerschaft vom Arzt endgültig bestätigt. Vorab können Schwangerschaftstests für Zuhause oder auch Blutuntersuchungen beim Arzt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft nahelegen.

Während der Schwangerschaft findet kein weiterer Eisprung statt, somit ist eine doppelte Befruchtung unmöglich. Hierzu trägt auch bei, dass der Muttermund fest verschlossen wird und auch der Zervixschleim ein Durchkommen für weitere Spermien nahezu unmöglich macht.

Wann der Menstruationszyklus nach der Geburt erneut eintritt, hängt davon ab, wie lange und intensiv gestillt wird beziehungsweise wie hoch der Prolaktinwert ist. Das Hormon Prolaktin unterdrückt die FSH- und LH-Freisetzung, welche für die Eireifung notwendig ist. Allerdings ist es individuell sehr unterschiedlich, wie sich der Prolaktinwert während der Stillzeit entwickelt. Einige Frauen haben trotz Stillens bereits wenige Wochen nach der Geburt wieder einen regelmässigen Monatszyklus, bei andern dauert es sogar nach dem Abstillen noch ein paar Monate, bis sich der Menstruationszyklus wieder in gewohnter Weise zeigt.

Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die erste Regelblutung nach der Schwangerschaft bedeutet, dass bereits wieder ein Eisprung stattgefunden hat. Man ist also bereits vor der ersten Menstruation wieder fruchtbar! Daher kann Stillen nicht vor einer erneuten Schwangerschaft schützen.

Überblick Menstruationszyklus:

  • Durchschnittliche Dauer: 23 bis 35 Tage
  • 1. Zyklustag = 1. Tag der Regelblutung
  • Phase 1: Eireifungsphase bis zum Eisprung
  • Eisprung (Ovulation): Eizelle springt in den Eilleiter
  • Phase 2: Gelbkörperphase bis zur nächsten Regelblutung
  • Schwangerschaft: Befruchtung + Eizelle nistet sich ein
  • Keine Schwangerschaft: Eizelle stirbt ab + Regelblutung

Monatszyklus Frau: Phasen der Fertilität 

Die Fruchtbarkeit (Fertilität) einer Frau im Laufe des Monatszyklus ist immer gleich: Es gibt innerhalb des Zyklus sowohl fruchtbare als auch unfruchtbare Phasen. Dabei kann die Länge der unfruchtbaren Phase variieren und ist abhängig von der Zykluslänge. Die fruchtbare Phase ist hingegen – unabhängig von der Länge des Menstruationszyklus – immer maximal sechs Tage lang.

Die höchste Fertilität besteht am Tag des Eisprungs. An diesem Tag besteht die grösste Wahrscheinlichkeit, dass durch Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft herbeigeführt werden kann. Aber auch an bis zu fünf Tagen vor dem Eisprung, kann Sex zu einer Befruchtung und anschliessenden Schwangerschaft führen. Dies liegt darin begründet, dass die Spermien mehrere Tage lang in den Eilleitern der Frau auf die Eizelle warten können. Wie lange diese Überlebensdauer ist hängt, von der Qualität und Schnelligkeit der Samenzellen ab und ist von Mann zu Mann verschieden. Überleben die Spermien nur drei Tage, ist der fruchtbare Zeitraum nur vier Tage lang. An allen anderen Tagen kann keine Schwangerschaft durch Geschlechtsverkehr herbeigeführt werden.

Bei bestehendem Kinderwunsch ist daher das Timing entscheidend. Nur wenn die fruchtbaren Tage erkannt und optimal genutzt werden, kann die Chance auf eine schnelle Schwangerschaft maximiert werden. Anders herum bedeutet dies aber auch, dass das Wissen über die eigene Fruchtbarkeit dazu genutzt werden kann, eine Schwangerschaft durch Enthaltsamkeit an den fruchtbaren Tagen gezielt zu vermeiden. Diese Methode der Natürlichen Familienplanung funktioniert jedoch nur, wenn die eigene Fruchtbarkeit einwandfrei und sicher bestimmt werden kann. Dies ist auf verschiedenen Wegen möglich.

Anzeichen des Körpers – Fruchtbarkeit erkennen

Der weibliche Körper gibt eine Reihe von Anzeichen dafür, dass die fruchtbare Phase kurz bevor steht bzw. bereits begonnen hat. Die Veränderungen im Inneren des weiblichen Körpers sind zum Teil auch von aussen erkennbar oder messbar.

Eines der am besten messbaren Anzeichen ist der Anstieg der Basaltemperatur kurz vor dem Eisprung. Die Basaltemperatur ist die Körperinnentemperatur gemessen in absoluter Ruhe. In der Regel bedeutet dies, dass man noch vor dem ersten Aufstehen und nach ausreichend erholsamem Schlaf messen muss, um korrekte Werte zu erhalten.

Ein weiteres messbares Anzeichen ist der Anstieg des lutenisierenden Hormons (LH) im ersten Morgenurin. Diesen Anstieg machen spezielle Ovulationstests, die kurz in den Mittelstrahl des Morgenurins gehalten werden,  sichtbar. Anhand des LH-Anstiegs kann die Chance auf eine Schwangerschaft, durch Sex an den als fruchtbar erkannten Tagen, erhöht werden.

Neben diesen beiden, mit Hilfsmitteln messbaren Anzeichen, gibt es aber auch noch körperliche Signale, die sich mit etwas Erfahrung durch Beobachten und Abtasten erkennen lassen. Eines dieser Anzeichen ist die Veränderung des Zervixschleims. Der Zervixschleim wird am Gebärmuttermund gebildet und sorgt an den unfruchtbaren Tagen dafür, dass möglichst keine Keime oder auch Samenzellen in die Gebärmutter gelangen können. An den fruchtbaren Tagen verändert sich die Konsistenz des Schleims so, dass die Spermien auf ihrem Weg zum Eilleiter bestmöglich unterstützt werden. Mit etwas Übung und genauem Beobachten, kann diese individuelle Veränderung leicht erkannt und als Anzeichen für die eigene Fruchtbarkeit gedeutet werden.

Das zweite körperliche Signal, das ebenfalls ohne Hilfsmittel erkannt werden kann, ist die Veränderung des Muttermundes. Der Muttermund kann mit etwas Übung ertastet und seine Beschaffenheit beurteilt werden. Innerhalb der fruchtbaren Tage fühlt er sich weicher an, liegt etwas weiter in der Scheide zurück und ist leicht geöffnet. In der unfruchtbaren Phase hingegen ragt er weiter in  die Scheide hinein, ist fest und geschlossen. Es erfordert einige Zyklen Übung und gibt dann einen ersten Hinweis auf den aktuellen Fruchtbarkeitsstatus.

Signale Deiner Fruchtbarkeit im Überblick:

  • Anstieg der Basaltemperatur kurz vor dem Eisprung
  • Anstieg des lutenisierenden Hormones (LH) im Morgenurin
  • Veränderungen des Zervixschleims
  • Veränderungen des Muttermundes

Um diese Anzeichen im Rahmen einer Natürlichen Familienplanung (NFP) zur Überwachung des Monatszyklus und Bestimmung der Fruchtbarkeit zu verwenden, gibt es zwei Möglichkeiten: Manuelle Berechnung anhand der Symptothermalen Methode oder Benutzung eines Zykluscomputers wie Lady-Comp oder Pearly.

Monatszyklus beobachten für die natürliche Familienplanung

Bei der Symptothermalen Methode wird das morgendliche Messen der Basaltemperatur mit einem weiteren körperlichen Anzeichen, wie dem Untersuchen des Zervixschleims, kombiniert, um ein möglichst sicheres Ergebnis zu erhalten.

Für die Temperaturmessung wird dabei ein besonders exaktes Thermometer benötigt, das die Temperatur auf zwei Stellen genau anzeigt. Die Messung sollte vor dem ersten Aufstehen im Liegen, rektal oder vaginal und für einen Zeitraum von fünf Minuten durchgeführt werden. Nur so ist sichergestellt, dass ein wirklich genaues Ergebnis erzielt wird. Anschliessend wird das Ergebnis in  eine Temperaturkurve (manuell oder per App) eingetragen.

Bei der Zervixschleim Beobachtung werden in der Regel Konsistenz und Farbe nach einem festen Schema klassifiziert und ebenfalls eingetragen.

Der Zeitpunkt des Eisprungs wird dann anhand fester Regeln bestimmt. Ist der Monatszyklus regelmässig und konnte der Eisprung eindeutig erkannt werden, gilt die Zeit ab dem zweiten Tag nach dem Eisprung bis zum Einsetzen der nächsten Regelblutung als sicher unfruchtbar. Je nach Methode, Zyklusläge und Regelmässigkeit des Monatszyklus, kommen weitere als unfruchtbar anzusehende Tage in der ersten Zyklushälfte hinzu.

Ein grosser Nachteil der Symptothermalen Methode liegt in dem relativ grossen Zeitaufwand und der erforderlichen Disziplin. Denn nur bei konsequenter Anwendung und akribischer Durchführung, ist diese Methode sicher.

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